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Samstag, 20. März 2021

»Woyzeck« von Georg Büchner - das erste soziale Drama der deutschen Literatur

Georg Büchner

Georg Büchner schrieb den »Woyzeck« in seinen letzten Lebensmonaten, er starb 23-jährig im Jahr 1837. Das Stück blieb ein Fragment. Mit seinem Romanfragment »Woyzeck« hat Büchner ein Jahr vor seinem Tod das erste soziale Drama der deutschen Literatur geschaffen.

Das Drama »Woyzeck« wurde von Georg Büchner als Fragment hinterlassen und erschien erst nach seinem Tode in einer überarbeiteten Fassung im Jahre 1879. In seinem Fragment gebliebenen Drama »Woyzeck« tritt an Stelle des Menschenbildes der Aufklärung nun ein Konzept, in dem der Mensch durch Triebnatur, Fremdbestimmung und gesellschaftliche Zwänge charakterisiert wird.

Das Stück handelt von dem Soldaten Franz Woyzeck, der zum Mörder wird, nachdem seine Vorgesetzten ihn ausnutzen und die Freundin ihn betrügt. Es geht um einen einfachen Soldaten, der von seinem Vorgesetzten zu medizinischen Versuchen missbraucht wird und monatelang Erbsen essen muss. Am Ende ersticht Woyzeck, der seine seelische Not nicht vermitteln kann, seine untreue Geliebte.

Der Tod führt Regie wie bei der Astronomischen Uhr am Altstädter Ring in Prag.

Samstag, 12. September 2020

Georg Büchner - ein früh Vollendeter

Georg Büchner


Georg Büchner war ein Aktivist für Demokratie, Gerechtigkeit, Menschenrechte, steckbrieflich gesucht, ein begnadetes Multitalent, Dichter, Mediziner, Naturwissenschaftler, Briefschreiber, bibelfest. Am Ende seines Lebens vollzog er einen Wandel vom Revolutionär zum Schriftsteller.

Georg Büchner war als Schriftsteller und Dramatiker ein früh Vollendeter, der schon jungen Jahren ein reifes Werk hinterlassen hat. Georg Büchner war ein Getrierender und ein rastloser Mensch. Von 1834 bis 1837 brachte Büchner seine dramatisches und erzählerisches Werk zu Papier, schloss sein Medizinstudium ab, promovierte mit einer Dissertation über die Schädelnerven der Flussbarbe und musste wegen der sozialrevolutionären Flugschrift „Der Hessische Landbote“ fliehen.

In Zürich fand er Zuflucht vor den Häschern des hessischen Ständestaates, verstarb aber noch vor Vollendung des 24. Lebensjahres. Typhus. Büchner war ein rastlos Schreibender. Es gibt kein zweites literarisches Werk, das innerhalb so kurzer Zeit entstanden ist und ohne Ausnahme Weltliteratur wurde.


Georg Büchner



Georg Büchner war ein revolutionärer Aufklärer, der in der reaktionären Zeit des Vormärz lebte. Er war ein früh Vollendeter, seiner damaligen Zeit weit voraus.

Georg Büchner war ein blutjunger Mann, der in nur vier Jahren, die ihm für sein Werk bis zu seinem Tod blieben, gegen die Erstarrung seiner Epoche kämpfte. Er war seiner Zeit und dem Denken seiner Zeit weit voraus. Georg Büchner ist ein moderner Mensch und ein moderner Denker in einer rückständigen und reaktionären Welt. Er wollte die Menschen und die Zeit mit radikalen Mitteln aus ihrer Erstarrung befreien.

Er hatte mehr Ideen als Lebenszeit. In der Zeit, die ihm gegeben war, schuf er ein beachtliches literarisches Werk, das von einemrevolutionären Geist umweht wird. In seinem kurzen Künstlerleben legte er seinen literarisch-künstlerischen Blick oft analytisch klar auf gesellschaftliche Wunden der Zeit.

Dieser blutjunge Mann, der in nur vier Jahren, die ihm für sein Werk bis zu seinem Tod blieben, gegen die Starre seiner Epoche kämpfte, ist ein moderner Mensch. Seine Werke wirken moderner und frischer als die vieler heute schreibender Autoren.

Georg Büchner, am 17. Oktober 1813 in Goddelau bei Darmstadt geboren, war Arztsohn. Er studierte Medizin und Naturwissenschaften in Straßburg und Gießen, promovierte 1836 in Zürich und wurde Privatdozent an der dortigen Hochschule.

Zusammen mit dem Schulrektor und Pfarrer Friedrich Ludwig Weidig verfasste er 1834 die Flugschrift »Der Hessische Landbote«, die unter dem Motto »Friede den Hütten! Krieg den Palästen!« zum Massenaufstand aufrief. Der drohenden Verhaftung entzog er sich im März 1835 durch die Flucht nach Straßburg. Büchner starb am 19. Februar 1837 in Zürich an Typhus.

Von seinen dichterischen Werken erschien zu Lebzeiten nur das Drama »Dantons Tod« (1835). Karl Gutzkow gab 1838 das Lustspiel »Leonce und Lena« in einer gekürzten Fassung, 1839 das Erzählfragment »Lenz« heraus; Karl Emil Franzos veröffentlichte 1875 erstmals Auszüge aus dem Trauerspiel »Woyzeck«.

Weblinks:

Georg Büchner-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Georg Büchner-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Revolutionär und Dichter - Georg Büchner - www.dw.de

Zwischen Revolution, Realismus und Poesie: Zu Georg Büchners 175. Todestag - www.main-spitze.de


Literatur:

Georg Büchner
Georg Büchner
von Jan-Christoph Hauschild

Freitag, 8. November 2013

"Woyzeck" uraufgeführt

Georg Büchner

Georg Büchners unvollendetes Drama "Woyzeck" wurde am 8. November 1913 im Residenztheater in München unter der Rgeie von Eugen Kilian uraufgeführt. Seitdem ist es in zahlreiche Sprachen übersetzt und viele Male neu interpretiert worden. Es verkörpert, vor allem seiner lockeren Episoden-Folge wegen, den Typus des offenen Dramas.

Das Stück vom Soldaten Woyzeck, der seine Geliebte ermordet, weil sie ein Verhältnis mit einem Major hat, geht auf einen wahren Kriminalfall zurück.

Der einfache Soldat Franz Woyzeck, der seine Freundin Marie und das gemeinsame uneheliche Kind finanziell zu unterstützen versucht, arbeitet als Laufbursche für seinen Hauptmann. Um sich einen zusätzlichen Verdienst zu seinem mageren Sold, den er restlos an Marie abgibt, zu sichern, lässt er sich von einem skrupellosen Arzt zu Versuchszwecken auf Erbsendiät setzen. Hauptmann und Arzt nutzen Woyzeck nicht nur physisch und psychisch aus, sondern demütigen ihn obendrein in aller Öffentlichkeit.

Büchner zeigt, wie ein Mensch durch gesellschaftliche Faktoren zum Mörder wird.

Mit der psychologischen Deutung seiner Personen und ihrer Handlung, mit der scharfen Zeichnung sozialer Umstände verbunden mit neuen dramaturgischen Stilmitteln, nahm er die Mittel des epischen Theaters vorweg. Die Dialogführung ist bisweilen expressionistisch.

Das Stück wurde von Alban Berg als Oper bearbeitet.