Montag, 15. Februar 2016

Friedrich Ludwig Weidig 225. Geburtstag

Ludwig Weidig

Butzbachs berühmtester Sohn, der Freiheitskämpfer Friedrich Ludwig Weidig, wurde vor 225 Jahren geboren, am 15. Februar 1791. Weidig hatte die meiste Zeit seines Lebens in Butzbach verbracht, hatte hier als Lehrer, Theologe, Turner und Freiheitskämpfer gewirkt. Bekannt wurde Weidig als Herausgeber des achtseitigen Flugblattes »Der Hessische Landbote«. Am 11. Januar 2011 verlieh das Land Hessen Butzbach die Bezeichnung »Friedrich-Ludwig-Weidig-Stadt«.

»Der Hessische Landbote« ist ein von Georg Büchner 1834 verfasstes, nach redaktioneller Überarbeitung des Butzbacher Rektors Friedrich Ludwig Weidig gedrucktes und veröffentlichtes achtseitiges Flugblatt gegen die politischen und sozialen Missstände der reaktionären Zeit des Vormärz. Das Flugblatt trug den aufwieglerischen Titel »Friede den Hütten! Krieg den Palästen!«.

Der Hessische Landbote

„Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“ forderte die Flugschrift »Der Hessische Landbote«, verfasst von Georg Büchner, redigiert von Weidig. Die beiden wollten damit 1834 die hessische Landbevölkerung zur Revolution nach französischen Vorbild bewegen. Erbarmungslose Verfolgung war die Reaktion. Büchner floh ins Ausland. Weidig wurde in Darmstadt eingekerkert und nahm sich am 23. Februar 1837, nur wenige Tage nach seinem 46. Geburtstag, das Leben. Ihr Landbote zählt heute zu den einflussreichsten Werken der Weltliteratur.

Durch das Umkippen Clemms, eines der aktivsten Mitglieder der »Gesellschaft der Menschenrechte«, folgte eine große Verhaftungswelle , der u. a. auch Ludwig Weidig zum Opfer fällt, und zwar im drastischsten Sinne: Nach fast zwei Jahren Gefangenschaft mit ständigen Verhören und Folterungen stirbt der Mitverfasser des Hessischen Landboten am 23. Februar 1837 in seiner Zelle.

Die Stadt Butzbach feiert den Geburtstag mit der Aufführung des Stücks »Wenn es Rosen sind, werden sie blühen« am Samstag, 13. Februar 2016. Das Stück erzählt von der gescheiterten deutschen Revolution.


Weblink:

Büchner Biographie - www.xlibris.de

Samstag, 12. September 2015

Georg Büchner und seine Familie

Familie Büchner

Man nennt sie auch "die Manns des 19. Jahrhunderts": Die hessische Familie Büchner hat die Geistesgeschichte ihrer Epoche entscheidend mit geprägt. Von fünf Geschwistern standen vier in Licht der Öffentlichkeit.

Georg Büchner, der wohl Älteste der fünf, ging als Revolutionär und Dichter in die Geschichte ein. Georg starb vor 175 Jahren – am 19. Februar 1837 mit nur 23 Jahren. Er war einer der wichtigsten Vertreter des Vormärz. Er war ein begabter Naturforscher – vor allem aber einer der bedeutendsten deutschen Autoren. Mit den wenigen Werken, die er hinterlassen hat, mit "Woyzeck" und "Danton’s Tod" beispielsweise oder mit der Erzählung "Lenz", hat er Generationen von Schriftstellern beeinflusst.

Von Goddelau bis nach Darmstadt

Sechs Kinder hatten die Büchners, von denen später fünf im Licht der Öffentlichkeit standen, als Wissenschaftler, Freiheitskämpfer, als Autoren oder Politiker. Die Geschichte dieser Familie beginnt in der Goddelauer Weidstraße. Aber nur etwa zwei Jahre lang wohnten der junge Arzt Ernst Karl Büchner, seine Frau Caroline und der neugeborene Georg zur Miete im ersten Stock des heute schmuck sanierten Fachwerkhauses.

Er war das erste von acht Kindern, wovon zwei kurz nach der Geburt starben. Die fünf überlebenden Geschwister Georgs waren:

Mathilde Büchner (1815–1888),
Wilhelm Ludwig Büchner (1816–1892), Fabrikant und Politiker,
Luise Büchner (1821–1877), Schriftstellerin und Frauenrechtlerin,
Ludwig Büchner (1824–1899), Philosoph und Schriftsteller (Kraft und Stoff, 1855) – und
Alexander Büchner (1827–1904), Professor für Literaturgeschichte.

Ernst Karl, der Vater, hatte die Medizin als Handwerk erlernt. Fünf Jahre lang war er als Regimentschirurg mit der holländischen Armee und dann mit Napoleons Truppen durch Europa gezogen – bevor er im Philippshospital bei Goddelau seine erste Stelle als Wundarzt antrat. Es ist eines der ältesten psychiatrischen Krankenhäuser der Welt – und Caroline ist die Tochter des Hospitalmeisters. Ein Jahr nach der Hochzeit wird Georg geboren. Das zweite Kind, Mathilde, kommt noch in Goddelau, aber schon in einer anderen Wohnung zur Welt, der Sohn Wilhelm in Stockstadt. In Darmstadt folgt Karl, der kurz nach der Geburt stirbt. Dann Luise, Ludwig und Alexander. Da wohnt die Familie bereits in einem eigenen Haus in der Darmstädter Grafenstraße. In der Hauptstadt des Großherzogtums Hessen steigt der Vater Büchner schnell auf: vom Stadt- und Amtschirurgen zum Medizinalassessor und Stadtphysikus bis hin zum Medizinalrat und schließlich Obermedizinalrat.

Freigeister mit Werten und Tugenden

Der freie Geist, der in der Familie herrscht, wird ergänzt durch bürgerliche Tugenden wie Fleiß und Sparsamkeit. Bildung gilt als höchstes Gut – zumindest bei den Söhnen. Die Mädchen in der Familie galten zwar als wissbegierig, aber im Unterschied zu den Brüdern konnten Luise und Mathilde das Gymnasium nicht besuchen. Die Gepflogenheiten des Biedermeier legten den Lebensweg für Bürgerkinder genau fest: Töchter besuchten bis zum Alter von 14 Jahren eine Privatschule, machten sich dann im Haushalt nützlich und wurden in der Regel verheiratet.

Für Söhne, so auch für Georg, Wilhelm, Ludwig und Alexander Büchner war vorgesehen, nach dem Besuch des Darmstädter Pädagogs, an der Landesuniversität in Gießen zu studieren. Ärzte oder Juristen sollten sie werden oder, wie der Vater wünschte, "ruhige Gelehrte". – Ein Ideal, das sich so nicht erfüllen sollte. Im Alter von 20 Jahren veröffentlichte der hochbegabte Georg ein Flugblatt, in dem er die Fürsten als "Tyrannen" beschimpfte und zur Revolution aufrief. Nicht einmal drei Jahre später starb er im Züricher Exil am Typhus.


Weblink:

Georg Büchner und seine Familie´- www.hr-online.de - Montag, 14. Oktober 2013

Freitag, 8. November 2013

"Woyzeck" uraufgeführt

Georg Büchner

Georg Büchners unvollendetes Drama "Woyzeck" wurde am 8. November 1913 im Residenztheater in München unter der Rgeie von Eugen Kilian uraufgeführt. Seitdem ist es in zahlreiche Sprachen übersetzt und viele Male neu interpretiert worden. Es verkörpert, vor allem seiner lockeren Episoden-Folge wegen, den Typus des offenen Dramas.

Das Stück vom Soldaten Woyzeck, der seine Geliebte ermordet, weil sie ein Verhältnis mit einem Major hat, geht auf einen wahren Kriminalfall zurück.

Der einfache Soldat Franz Woyzeck, der seine Freundin Marie und das gemeinsame uneheliche Kind finanziell zu unterstützen versucht, arbeitet als Laufbursche für seinen Hauptmann. Um sich einen zusätzlichen Verdienst zu seinem mageren Sold, den er restlos an Marie abgibt, zu sichern, lässt er sich von einem skrupellosen Arzt zu Versuchszwecken auf Erbsendiät setzen. Hauptmann und Arzt nutzen Woyzeck nicht nur physisch und psychisch aus, sondern demütigen ihn obendrein in aller Öffentlichkeit.

Büchner zeigt, wie ein Mensch durch gesellschaftliche Faktoren zum Mörder wird.

Mit der psychologischen Deutung seiner Personen und ihrer Handlung, mit der scharfen Zeichnung sozialer Umstände verbunden mit neuen dramaturgischen Stilmitteln, nahm er die Mittel des epischen Theaters vorweg. Die Dialogführung ist bisweilen expressionistisch.

Das Stück wurde von Alban Berg als Oper bearbeitet.

Samstag, 26. Oktober 2013

Georg Büchner-Sonderbriefmarke 2013

Bildergebnis für Georg Büchner-Sonderbriefmarke
Georg Büchner-Sonderbriefmarke

Zum 10. Oktober 2013 gab die Deutsche Post AG eine Sonderbriefmarke im Wert von 58 Cent zum 200. Geburtstag Georg Büchners aus.

Der Entwurf stammt von der Grafikerin Katrin Stengel aus Berlin und zeigt den Text des oben erwähnten Steckbriefs.


Samstag, 19. Oktober 2013

»Der Hessische Landbote 2013« Broschüre

 Georg Büchner


Den 200. Geburtstag von Georg Büchner am 17. Oktober 2013 hat eine Autorengruppe mit Gewerkschaftern aus dem Kreis Groß-Gerau zum Anlass genommen, eine Broschüre unter dem Titel »Der Hessische Landbote 2013« zu veröffentlichen: als „Ermutigung zum Denken und Handeln“.

Die Autoren beschreiben darin ihre Sicht auf aktuelle gesellschaftliche und soziale Missstände und deren Ursachen. Die Schrift macht auf kritikwürdige Zustände und Verhältnisse aufmerksam und ist damit, wie es im Untertitel heißt, „ein Aufruf, der anstiften will zur Auflehnung“.

In acht Kapiteln behandelt die Autorengruppe unter anderem Themen wie Armut und Reichtum, Arbeit, Bildung, Migration, Krankheit und Gesundheit.

Weblink:

Büchner Biographie - www.xlibris.de


Donnerstag, 17. Oktober 2013

Georg Büchner 200. Geburtstag

Georg Büchner


Vor 200 Jahren, am 17. Oktober 1813 wurde Georg Büchner in Goddelau bei Darmstadt geboren. Georg Büchner war ein hessischer Schriftsteller, Mediziner, Naturwissenschaftler und Revolutionär. Er war ein Revolutionär mit spitzer Feder und Skalpell. Er gilt trotz seines schmalen Werkes - er starb bereits im Alter von 23 Jahren - als einer der bedeutendsten Literaten des Vormärz.

Büchner lebte in der Zeit des Vormärz (1815 bis 1848) - einer Zeit der politischen Reaktion. Er war ein kritischer Geist, stand im Gegensatz zu seiner Zeit und begehrte gegen die Obrigkeit und den Adel auf. Ziel seines Wirkens war es, gegen die gesellschaftlichen Verhältnisse des unter dem Eishauch der politischen Reaktion erstarrten Landes vorzugehen und als Sozialrevolutionär die reaktionären Verhältnisse zu verändern.

Georg Büchner war ein universal gebildeter Mensch, der neben Medizin sich auch mit Literatur beschäftigte. Er studierte Medizin, Naturwissenschaften, Geschichte und Philosophie. In Gießen schloß er sich der radikalen Freiheitsbewegung an und gründete 1834 die "Gesellschaft für Menschenrechte", um die reaktionären Verhältnisse in Hessen zu ändern.

Er studierte an den Universitäten von Straßburg und Gießen und setzte sich für eine politische und wirtschaftliche Revolution ein. Wegen der Veröffentlichung der radikalen Flugschrift "Der hessische Landbote" 1834 wurde er von der Justiz als "Staatsverräter" steckbrieflich verfolgt und musste nach Straßburg fliehen. Anschließend ging er in die Schweiz, wo er an der Universität Zürich Naturwissenschaften lehrte.

Über Büchners Leben und seinem geistigen Schaffen liegt etwas von der tiefen Tragik einer zwiespältigen Menschennatur. Man kann den vielseitigen Dichter des Vormärz für einen verfrühten Revolutionär halten, der jedoch zugleich die freisinnnigen Gedanken eines neuen Zeitalters der Aufklärung in ironisch scharfsinnige und streitbare Stücke umzuformen wußte.

Büchners drei veröffentlichte Werke "Dantons Tod" (1835), "Leonce und Lena" (1836) sowie das unvollendete Stück "Woyzeck" (1836) spiegeln den Einfluss von William Shakespeare und der Sturm und Drang-Bewegung auf den Autor wieder.

Am 2. Februar 1837 erkrankte er schwer an Typhus, möglicherweise hatte er sich bei der Arbeit an seinen Präparaten infiziert. Georg Büchner starb am 18. Februar 1837 im Beisein seiner Braut in Zürich. Er wurde auf dem Züricher Friedhof „Krautgarten“ auf dem Zeltberg beerdigt.

Weblinks:

Georg Büchner-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Georg Büchner-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Revolutionär und Dichter - Georg Büchner - www.dw.de

200 Jahre Georg Büchner: Du bist ein starkes Echo - www.zeit.de

Vormärz - de.wikipedia.org



Sonntag, 13. Oktober 2013

20 Pfennig-Sondermarke der Deutsche Post der DDR



Die Deutsche Post der DDR emittierte zum 150. Geburtstag 1963 eine 20 Pfennig-Sondermarke mit einem Porträt Büchners und einer Skizze zum Dramenfragment Woyzeck.

Büchner erlebte eine Zeit des Umbruchs und der gesellschaftlichen Veränderungen.
Zusammen mit dem Schulrektor und Pfarrer Friedrich Ludwig Weidig verfasste er 1834 die Flugschrift »Der Hessische Landbote«, die unter dem Motto »Friede den Hütten! Krieg den Palästen!« zum Massenaufstand aufrief.