Samstag, 12. September 2020

Georg Büchner - ein früh Vollendeter

Georg Büchner


Georg Büchner war ein Aktivist für Demokratie, Gerechtigkeit, Menschenrechte, steckbrieflich gesucht, ein begnadetes Multitalent, Dichter, Mediziner, Naturwissenschaftler, Briefschreiber, bibelfest. Am Ende seines Lebens vollzog er einen Wandel vom Revolutionär zum Schriftsteller.

Georg Büchner war als Schriftsteller und Dramatiker ein früh Vollendeter, der schon jungen Jahren ein reifes Werk hinterlassen hat. Georg Büchner war ein Getrierender und ein rastloser Mensch. Von 1834 bis 1837 brachte Büchner seine dramatisches und erzählerisches Werk zu Papier, schloss sein Medizinstudium ab, promovierte mit einer Dissertation über die Schädelnerven der Flussbarbe und musste wegen der sozialrevolutionären Flugschrift „Der Hessische Landbote“ fliehen.

In Zürich fand er Zuflucht vor den Häschern des hessischen Ständestaates, verstarb aber noch vor Vollendung des 24. Lebensjahres. Typhus. Büchner war ein rastlos Schreibender. Es gibt kein zweites literarisches Werk, das innerhalb so kurzer Zeit entstanden ist und ohne Ausnahme Weltliteratur wurde.


Georg Büchner



Georg Büchner war ein revolutionärer Aufklärer, der in der reaktionären Zeit des Vormärz lebte. Er war ein früh Vollendeter, seiner damaligen Zeit weit voraus.

Georg Büchner war ein blutjunger Mann, der in nur vier Jahren, die ihm für sein Werk bis zu seinem Tod blieben, gegen die Erstarrung seiner Epoche kämpfte. Er war seiner Zeit und dem Denken seiner Zeit weit voraus. Georg Büchner ist ein moderner Mensch und ein moderner Denker in einer rückständigen und reaktionären Welt. Er wollte die Menschen und die Zeit mit radikalen Mitteln aus ihrer Erstarrung befreien.

Er hatte mehr Ideen als Lebenszeit. In der Zeit, die ihm gegeben war, schuf er ein beachtliches literarisches Werk, das von einemrevolutionären Geist umweht wird. In seinem kurzen Künstlerleben legte er seinen literarisch-künstlerischen Blick oft analytisch klar auf gesellschaftliche Wunden der Zeit.

Dieser blutjunge Mann, der in nur vier Jahren, die ihm für sein Werk bis zu seinem Tod blieben, gegen die Starre seiner Epoche kämpfte, ist ein moderner Mensch. Seine Werke wirken moderner und frischer als die vieler heute schreibender Autoren.

Georg Büchner, am 17. Oktober 1813 in Goddelau bei Darmstadt geboren, war Arztsohn. Er studierte Medizin und Naturwissenschaften in Straßburg und Gießen, promovierte 1836 in Zürich und wurde Privatdozent an der dortigen Hochschule.

Zusammen mit dem Schulrektor und Pfarrer Friedrich Ludwig Weidig verfasste er 1834 die Flugschrift »Der Hessische Landbote«, die unter dem Motto »Friede den Hütten! Krieg den Palästen!« zum Massenaufstand aufrief. Der drohenden Verhaftung entzog er sich im März 1835 durch die Flucht nach Straßburg. Büchner starb am 19. Februar 1837 in Zürich an Typhus.

Von seinen dichterischen Werken erschien zu Lebzeiten nur das Drama »Dantons Tod« (1835). Karl Gutzkow gab 1838 das Lustspiel »Leonce und Lena« in einer gekürzten Fassung, 1839 das Erzählfragment »Lenz« heraus; Karl Emil Franzos veröffentlichte 1875 erstmals Auszüge aus dem Trauerspiel »Woyzeck«.

Weblinks:

Georg Büchner-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Georg Büchner-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Revolutionär und Dichter - Georg Büchner - www.dw.de

Zwischen Revolution, Realismus und Poesie: Zu Georg Büchners 175. Todestag - www.main-spitze.de


Literatur:

Georg Büchner
Georg Büchner
von Jan-Christoph Hauschild

Freitag, 31. Juli 2020

»Der Hessische Landbote« von Georg Büchner

Ludwig Weidig


»Der Hessische Landbote« ist ein von Georg Büchner 1834 verfasstes, nach redaktioneller Überarbeitung des Butzbacher Rektors Friedrich Ludwig Weidig gedrucktes und veröffentlichtes achtseitiges Flugblatt gegen die politischen und sozialen Missstände der reaktionären Zeit des Vormärz. Das Flugblatt trug den aufwieglerischen Titel »Friede den Hütten! Krieg den Palästen!«.

Der Hessische Landbote

Darin prangerte Büchner die Mißstände im Großherzogtum Hessen an und rief die Landbevölkerung zur Revolution gegen den Fürsten auf. Die ersten Exemplare der Flugschrift wurden in der Nacht zum 31. Juli 1834 heimlich im Großherzogtum Hessen-Darmstadt verteilt.

Die Flugschrift beginnt nach einem kurzen „Vorbericht“ (mit Verhaltensanweisungen an die Leser, wie sie den illegalen Text am besten handhaben) mit dem kämpferischen Aufruf: »Friede den Hütten! Krieg den Palästen!« Die Auflagenhöhe der Flugschrift ist nicht bekannt, sie bewegte sich wahrscheinlich im Bereich von 1200 bis 1.500 Exemplaren.

Die Autoren vergleichen die gesellschaftlichen Zustände in Hessen jener Zeit mit einem (abgewandelten) Beispiel aus der Schöpfungsgeschichte der Bibel, indem sie provokativ fragen, ob – anders als in der Genesis berichtet – die „Bauern und Handwerker“ wohl am fünften statt am sechsten Tage geschaffen worden und demzufolge den Tieren zuzurechnen seien, die von den am sechsten Tage erschaffenen Menschen, „den Fürsten und Vornehmen“, beliebig beherrscht werden könnten. Außerdem prangern die Autoren die Justiz als „Hure der Fürsten“ an; sie sei „nur ein Mittel, euch in Ordnung zu halten, damit man euch besser schinde.“

Das Grundmotiv dieser Streitschrift, welches sich als roter Faden durch den gesamten Text zieht, ist die Verbindung dieses biblischen Duktus mit der Auflistung von Zahlen über die (hohen) Steuereinnahmen und (sinnlosen) Ausgaben des Großherzogtums Hessen. So versuchten Büchner und Weidig das gläubige Volk von der Dringlichkeit einer Revolution und der Berechtigung eines Aufstandes gegen den Großherzog und die Staatsordnung – nach damaliger Auffassung „von Gottes Gnaden“ gegeben und damit unantastbar – zu überzeugen.

Die Verbreitung des streitbaren Flugblattes war höchst gefährlich, es musste geschmuggelt werden. Unmittelbar nach dem Erscheinen des Landboten musste der Verfasser Georg Büchner, um seiner Verhaftung zu entgehen, nach Straßburg fliehen. Der inzwischen zwangsversetzte Pfarrer Weidig bezahlt den Revolutionsaufruf mit seinem Leben. Er wird 1835 inhaftiert, gefoltert und stirbt 1837 unter nie geklärten Umständen.

Georg Büchner

»Der Hessische Landbote« war Büchners schriftlicher Beitrag zur revolutionären Bewegung im Deutschland der 1830er Jahre. Von einer deutschen Nation, wie man sie heute kennt, konnte damals noch keine Rede sein. Herzogtümer und Kleinstaaten machten das Land zu einem politischen Flickenteppich. In seiner Streitschrift wandte sich Büchner gegen soziale Ungerechtigkeiten und Unterdrückung im damaligen Großherzogtum Hessen-Darmstadt.

Er hatte den Überblick über die gesellschaftlichen Verhältnisse der damaligen Zeit, welche in der Unterdrückung der einfachen Landbevölkerung mündeten. Mit seinen Mitstreitern strebte der junge Büchner nichts anderes an als den Sturz der Landesfürsten. Doch das ging gründlich schief. Es gab Verhaftungen, Urteile gegen die Aufrührer, Gefängnisstrafen. Büchner setzte sich ab, flüchtete nach Straßburg, wo er kurz zuvor ein Medizinstudium begonnen hatte.

Weblink:

Revolutionär und Dichter - Georg Büchner - www.dw.de


»Der Hessische Landbote« markiert den Höhepunkt der revolutionären Publizistik im deutschen Vormärz. Der Landbote gilt als bedeutendstes Stück des Vormärz, also der Zeit vor den Märzrevolutioen im Jahr 1848.

Weblinks:

Der Hessische Landbote - Ein Aufruf zur Revolution - FR Online - www.fr-online.de

Georg Büchner-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Revolutionär und Dichter - Georg Büchner - www.dw.de

Zwischen Revolution, Realismus und Poesie: Zu Georg Büchners 175. Todestag - www.main-spitze.de



Weblink:

Büchner Biographie - www.xlibris.de


Biografie:

Georg Büchner
Georg Büchner
von Jan-Christoph Hauschild

Literatur:

Der Hessische Landbote
Der Hessische Landbote
von Georg Büchner

Der Hessische Landbote
Der Hessische Landbote
von Georg Büchner

Samstag, 20. Juni 2020

Was ist uns Büchner heute?

Georg Büchner


Georg Büchner war ein Revolutionär mit Feder und Skalpell - ein früh Vollendeter und viel zu früh Verstorbener, der seiner Zeit voraus war. Über Büchners Leben und seinem geistigen Schaffen liegt etwas von der tiefen Tragik eines zweispältigen Menschennatur. Man kann ihn für einen verspäteten Sozialromantiker halten, der jedoch zugleich die freisinnigen Gedanken eines neuen Zeitalters der Aufklärung in streitbare Texte formte. Er war ein Getriebener, ein politischer Aktivist und ein Revolutionär, der zum Dichter wurde. Dichterisches Werk und politisches Engagement sind Spiegelbilder seiner Existenz.

In seinem kurzen Künstlerleben legte er seinen literarisch - künstlerischen Blick oft analytisch klar auf gesellschaftliche Wunden der Zeit. Sein schmales dichterisches Werk ist genauso revolutionär wie sein politisches Handeln. Eine Obrigkeit, welche die arme Landbevölkerung unterdrückte, hat Georg Büchners Denken radikalisiert. Sein Denken mündete er in seinen Werken und Handeln. Georg Büchner hat nur ein schmales, gleichwohl breit gefächertes poetisches Werk hinterlassen: das Revolutionsdrama „Dantons Tod“ die Erzählung „Lenz“, die Gesellschaftssatire „Leonce und Lena“ und die soziale Tragödie „Woyzeck“.

Jeder dieser Texte hat auch heute nichts von der Unmittelbarkeit seiner Wirkung verloren. Seine Werke zeugen von einer Radikalität des Denkens und einer analytischen Betrachtung und Durchdringung der Realität. Seine Radikalität war nicht nur auf das Politische beschränkt – Büchner war ebenso radikal in der Auswahl seiner Ausdrucksmittel und der sprachlichen Gestaltung seiner Texte.


Empfohlene Bücher von Georg Büchner:














Büchner war ein literarischer Ausnahmekönner, der in den kurzen 23 Jahren seines Lebens im frühen 19. Jahrhundert Werke von Weltrang schuf, dramatische Texte, die die Theaterwelt für immer veränderten. Büchners Art, Szenen zu montieren, historische Quellen einzuarbeiten und Figuren zugleich fein psychologisch zu zeichnen, öffnet das Theater in Richtung Moderne. Georg Büchner war im Vormärz ein »Dichter des Unzeitgemäßen« - er zählt zu den Wegbereitern der Moderne und den wichtigsten Wegbereitern des expressionistischen Dramas des frühen 20. Jahrhunderts.

Büchner war ebesno ein umtriebiger politischer Aktivist, der versuchte, die Welt radikal zu verändern. Vor allem für junge politische Aktivisten ist der Sozialrevolutionär Georg Büchner als Idol attraktiv. In der Zeit des Vormärz geschrieben, wurden Büchners Texte bereits in der Revolution von 1848 in ihrem aufrührerischen Geist erkannt und genutzt, in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden Büchners Ideen von radikalen Sozialdemokraten aufgegriffen und 1968 von revolutionären Studenten zitiert.

Weblinks:

Revolutionär und Dichter - Georg Büchner - www.dw.de

Georg Büchner-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

200 Jahre Georg Büchner: Du bist ein starkes Echo - www.zeit.de

Junges Deutschland und Vormärz (1825-1848) - ZEIT-Blog - blog.zeit.de


Weblinks:

Georg Büchner-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Revolutionär und Dichter - Georg Büchner - www.dw.de

Zwischen Revolution, Realismus und Poesie: Zu Georg Büchners 175. Todestag - www.main-spitze.de


Literatur:

Georg Büchner
Georg Büchner
von Jan-Christoph Hauschild

Samstag, 21. März 2020

Flugschrift »Der Hessische Landbote«

 Georg Büchner
der damaligen Zeit auseinander. Er kritisierte die Ausbeutung des Menschen durch den Staat und das Feudalsystem. 1834 gründete er die »Gesellschaft für Menschenrechte«, eine Geheimorganisation nach französischem Vorbild, die den Umsturz der politischen Verhältnisse zum Ziel hatte und das politische Flugblatt »Der Hessische Landbote«, worin er die hessische Bevölkerung zur Revolution aufrief.

Georg Büchner
Georg Büchner

-->
"Weil wir im Kerker geboren und großgezogen sind, merken wir nicht mehr,
daß wir im Loch stecken mit angeschmiedeten Händen und Füßen und einem Knebel im Munde."

Georg Büchner

Zusammen mit dem Schulrektor und Pfarrer Friedrich Ludwig Weidig verfasste er 1834 die Flugschrift »Der Hessische Landbote«, die unter dem Motto "Friede den Hütten! Krieg den Palästen!" zur Palastrevolution und zum Massenaufstand aufrief. Der drohenden Verhaftung entzog er sich im März 1835 durch die Flucht nach Straßburg. »Der Hessische Landbote« markiert den Höhepunkt der revolutionären Publizistik im deutschen Vormärz. Der Landbote gilt als bedeutendstes Stück des Vormärz, also der Zeit vor den Märzrevolutioen im Jahr 1848.

Weblinks:

Der Hessische Landbote - Ein Aufruf zur Revolution - FR Online - www.fr-online.de

Georg Büchner-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Revolutionär und Dichter - Georg Büchner - www.dw.de

Zwischen Revolution, Realismus und Poesie: Zu Georg Büchners 175. Todestag - www.main-spitze.de


Weblink:

Büchner Biographie - www.xlibris.de



Biografie:

Georg Büchner
Georg Büchner
von Jan-Christoph Hauschild

Literatur:

Der Hessische Landbote
Der Hessische Landbote
von Georg Büchner

Der Hessische Landbote
Der Hessische Landbote
von Georg Büchner

Mittwoch, 17. Oktober 2018

Georg Büchner als Sozialrevolutionär

Georg Büchner


Georg Büchner wurde am 17. Oktober 1813 in Goddelau bei Darmstadt als Sohn eines Arztes geboren. Georg Büchner war ein deutscher Arzt, Schriftsteller, Dramatiker und Sozialrevolutionär, der im offenen Widerspruch zu seiner Zeit lebte und dem nur ein kurzes Leben beschieden war.

Büchner erlebte eine Zeit des Umbruchs und der gesellschaftlichen Veränderungen. Als Sozialrevolutionär setzte er sich für die Überwindung der restaurativen Verhältnisse des Metternischen Systems in der Zeit des Vormärz ein.

Büchner ist nur 23 Jahre alt geworden, da eine Typhus-Erkrankung seinem Leben und und seinem Schaffen - seinen kompromisslosen Texten, seinem Scharfsinn und seiner bis zur körperlichen Erschöpfung reichenden Arbeitswut jäh ein Ende setzen sollte. Die schlechten Zeiten von damals müssen eine gute Zeit für Literaten gewesen sein: Seine ebenso zeitkritischen wie zeitlosen Werke beschäftigen Theater und Literaturwissenschaft bis heute.

Büchner lebte in der Zeit der Restauration bzw. des Vormärz in einem Klima der Verfolgung und Unterdrückung der Bevölkerung durch einen restaurativen Obrigkeitsstaat. Die Rückständigkeit trieb Büchner in einen offenen Widerspruch zur damaligen Zeit. Büchner hatte die Reaktion am eigenen Leib erlebt, wollte die rückständige Feudalgesellschaft verändern und revoltierte in einer reaktionären Zeit gegen den Obrigkeitsstaat.

"Der Mensch muß denken, und ich muß für meine Untertanen denken;
denn sie denken nicht, sie denken nicht."

Georg Büchner

In seinen Werken setzte sich Büchner mit den Problemen der damaligen Zeit auseinander. Er kritisierte die Ausbeutung des Menschen durch den Staat und das Feudalsystem. 1834 gründete er die "Gesellschaft für Menschenrechte", eine Geheimorganisation nach französischem Vorbild, die den Umsturz der politischen Verhältnisse zum Ziel hatte und das politische Flugblatt "Der Hessische Landbote", worin er die hessische Bevölkerung zur Revolution aufrief.

Georg Büchner
Georg Büchner


"Weil wir im Kerker geboren und großgezogen sind, merken wir nicht mehr,
daß wir im Loch stecken mit angeschmiedeten Händen und Füßen und einem Knebel im Munde."

Zusammen mit dem Schulrektor und Pfarrer Friedrich Ludwig Weidig verfasste er 1834 die Flugschrift »Der Hessische Landbote«, die unter dem Motto "Friede den Hütten! Krieg den Palästen!" zur Palastrevolution und zum Massenaufstand aufrief. Der drohenden Verhaftung entzog er sich im März 1835 durch die Flucht nach Straßburg. »Der Hessische Landbote« markiert den Höhepunkt der revolutionären Publizistik im deutschen Vormärz. Der Landbote gilt als bedeutendstes Stück des Vormärz, also der Zeit vor den Märzrevolutioen im Jahr 1848.

Georg Büchner war ein universal Gebildeter und mit Anfang 20 breits ein früh Vollendeter. Büchner war ein revolutionärer Geist und seiner Zeit und den Verhältnissen weit voraus. Er war eine umtriebige Gestalt, dessen Schicksal und Unglück es war, in der düsteren Zeit der Restauration und des Biedermeiers zu leben. Von einer reaktionären Obrigkeit wurde Georg Büchner verfolgt und ins Exil in die Schweiz getrieben.

Er war alles in Einem: Forscher, Schriftsteller, Revolutionär. Seiner Zeit weit voraus und bis heute aktuell. Nach seinem frühen Tod haben viele versucht, ihn für sich und ihre Interessen zu instrumentalisieren. Er hat sich dagegen posthum immer tapfer gewehrt und ist bis heute uneinnehmbar geblieben – ein freier Geist eben. Auf den immerhin kann sich jeder berufen, der sich 200 Jahre nach seiner Geburt mit Georg Büchner beschäftigt. Und damit mit Literatur, Wissenschaft – und Revolution.

Der deutsche Arzt und Schriftsteller Georg Büchner starb am 19. Februar 1837 im Exil in Zürich.


Weblinks:

Georg Büchner-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Revolutionär und Dichter - Georg Büchner - www.dw.de

Zwischen Revolution, Realismus und Poesie: Zu Georg Büchners 175. Todestag - www.main-spitze.de -

 Restauration und Revolution (1815 - 1830)


Weblink:

Büchner Bio
graphie
- www.xlibris.de
Literatur:

Georg Büchner
Georg Büchner
von Jan-Christoph Hauschild

Blog-Artikel:

Georg Büchner zum 200. Geburtstag - Literatenwelt-Blog

Montag, 15. Februar 2016

Friedrich Ludwig Weidig 225. Geburtstag

Ludwig Weidig

Butzbachs berühmtester Sohn, der Freiheitskämpfer Friedrich Ludwig Weidig, wurde vor 225 Jahren geboren, am 15. Februar 1791. Weidig hatte die meiste Zeit seines Lebens in Butzbach verbracht, hatte hier als Lehrer, Theologe, Turner und Freiheitskämpfer gewirkt. Bekannt wurde Weidig als Herausgeber des achtseitigen Flugblattes »Der Hessische Landbote«. Am 11. Januar 2011 verlieh das Land Hessen Butzbach die Bezeichnung »Friedrich-Ludwig-Weidig-Stadt«.

»Der Hessische Landbote« ist ein von Georg Büchner 1834 verfasstes, nach redaktioneller Überarbeitung des Butzbacher Rektors Friedrich Ludwig Weidig gedrucktes und veröffentlichtes achtseitiges Flugblatt gegen die politischen und sozialen Missstände der reaktionären Zeit des Vormärz. Das Flugblatt trug den aufwieglerischen Titel »Friede den Hütten! Krieg den Palästen!«.

Der Hessische Landbote

„Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“ forderte die Flugschrift »Der Hessische Landbote«, verfasst von Georg Büchner, redigiert von Weidig. Die beiden wollten damit 1834 die hessische Landbevölkerung zur Revolution nach französischen Vorbild bewegen. Erbarmungslose Verfolgung war die Reaktion. Büchner floh ins Ausland. Weidig wurde in Darmstadt eingekerkert und nahm sich am 23. Februar 1837, nur wenige Tage nach seinem 46. Geburtstag, das Leben. Ihr Landbote zählt heute zu den einflussreichsten Werken der Weltliteratur.

Durch das Umkippen Clemms, eines der aktivsten Mitglieder der »Gesellschaft der Menschenrechte«, folgte eine große Verhaftungswelle , der u. a. auch Ludwig Weidig zum Opfer fällt, und zwar im drastischsten Sinne: Nach fast zwei Jahren Gefangenschaft mit ständigen Verhören und Folterungen stirbt der Mitverfasser des Hessischen Landboten am 23. Februar 1837 in seiner Zelle.

Die Stadt Butzbach feiert den Geburtstag mit der Aufführung des Stücks »Wenn es Rosen sind, werden sie blühen« am Samstag, 13. Februar 2016. Das Stück erzählt von der gescheiterten deutschen Revolution.


Weblink:

Büchner Biographie - www.xlibris.de

Samstag, 12. September 2015

Georg Büchner und seine Familie

Familie Büchner

Man nennt sie auch "die Manns des 19. Jahrhunderts": Die hessische Familie Büchner hat die Geistesgeschichte ihrer Epoche entscheidend mit geprägt. Von fünf Geschwistern standen vier in Licht der Öffentlichkeit.

Georg Büchner, der wohl Älteste der fünf, ging als Revolutionär und Dichter in die Geschichte ein. Georg starb vor 175 Jahren – am 19. Februar 1837 mit nur 23 Jahren. Er war einer der wichtigsten Vertreter des Vormärz. Er war ein begabter Naturforscher – vor allem aber einer der bedeutendsten deutschen Autoren. Mit den wenigen Werken, die er hinterlassen hat, mit "Woyzeck" und "Danton’s Tod" beispielsweise oder mit der Erzählung "Lenz", hat er Generationen von Schriftstellern beeinflusst.

Von Goddelau bis nach Darmstadt

Sechs Kinder hatten die Büchners, von denen später fünf im Licht der Öffentlichkeit standen, als Wissenschaftler, Freiheitskämpfer, als Autoren oder Politiker. Die Geschichte dieser Familie beginnt in der Goddelauer Weidstraße. Aber nur etwa zwei Jahre lang wohnten der junge Arzt Ernst Karl Büchner, seine Frau Caroline und der neugeborene Georg zur Miete im ersten Stock des heute schmuck sanierten Fachwerkhauses.

Er war das erste von acht Kindern, wovon zwei kurz nach der Geburt starben. Die fünf überlebenden Geschwister Georgs waren:

Mathilde Büchner (1815–1888),
Wilhelm Ludwig Büchner (1816–1892), Fabrikant und Politiker,
Luise Büchner (1821–1877), Schriftstellerin und Frauenrechtlerin,
Ludwig Büchner (1824–1899), Philosoph und Schriftsteller (Kraft und Stoff, 1855) – und
Alexander Büchner (1827–1904), Professor für Literaturgeschichte.

Ernst Karl, der Vater, hatte die Medizin als Handwerk erlernt. Fünf Jahre lang war er als Regimentschirurg mit der holländischen Armee und dann mit Napoleons Truppen durch Europa gezogen – bevor er im Philippshospital bei Goddelau seine erste Stelle als Wundarzt antrat. Es ist eines der ältesten psychiatrischen Krankenhäuser der Welt – und Caroline ist die Tochter des Hospitalmeisters. Ein Jahr nach der Hochzeit wird Georg geboren. Das zweite Kind, Mathilde, kommt noch in Goddelau, aber schon in einer anderen Wohnung zur Welt, der Sohn Wilhelm in Stockstadt. In Darmstadt folgt Karl, der kurz nach der Geburt stirbt. Dann Luise, Ludwig und Alexander. Da wohnt die Familie bereits in einem eigenen Haus in der Darmstädter Grafenstraße. In der Hauptstadt des Großherzogtums Hessen steigt der Vater Büchner schnell auf: vom Stadt- und Amtschirurgen zum Medizinalassessor und Stadtphysikus bis hin zum Medizinalrat und schließlich Obermedizinalrat.

Freigeister mit Werten und Tugenden

Der freie Geist, der in der Familie herrscht, wird ergänzt durch bürgerliche Tugenden wie Fleiß und Sparsamkeit. Bildung gilt als höchstes Gut – zumindest bei den Söhnen. Die Mädchen in der Familie galten zwar als wissbegierig, aber im Unterschied zu den Brüdern konnten Luise und Mathilde das Gymnasium nicht besuchen. Die Gepflogenheiten des Biedermeier legten den Lebensweg für Bürgerkinder genau fest: Töchter besuchten bis zum Alter von 14 Jahren eine Privatschule, machten sich dann im Haushalt nützlich und wurden in der Regel verheiratet.

Für Söhne, so auch für Georg, Wilhelm, Ludwig und Alexander Büchner war vorgesehen, nach dem Besuch des Darmstädter Pädagogs, an der Landesuniversität in Gießen zu studieren. Ärzte oder Juristen sollten sie werden oder, wie der Vater wünschte, "ruhige Gelehrte". – Ein Ideal, das sich so nicht erfüllen sollte. Im Alter von 20 Jahren veröffentlichte der hochbegabte Georg ein Flugblatt, in dem er die Fürsten als "Tyrannen" beschimpfte und zur Revolution aufrief. Nicht einmal drei Jahre später starb er im Züricher Exil am Typhus.


Weblink:

Georg Büchner und seine Familie´- www.hr-online.de - Montag, 14. Oktober 2013